Ebbe im Familienportemonnaie

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Horizontaler Vergleich deckt ungerechte Belastung von Familien durch Steuern und Sozialabgaben auf

Familien in Deutschland sind von Armut bedroht. Der Familienbund der Katholiken (FDK) und der Deutsche Familienverband (DFV) legen dar, dass das selbst erwirtschaftete Einkommen bereits beim Durchschnittseinkommen nicht zum Leben reicht.

Freiburg/Berlin, 09.05.2020 – Das steuerliche Existenzminimum stellt sicher, dass jedem Menschen gewährt wird, was er zur gesellschaftlichen Teilhabe benötigt. Einer Familie mit zwei Kindern und einem Jahreseinkommen von 35.000 Euro brutto fehlen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bereits 270 Euro pro Monat. Mit jedem zusätzlichen Kind vergrößert sich die finanzielle Lücke. „Auch im Jahr 2020 ist die Lage für Familien nach wie vor schlecht“, sagt Michael Hagedorn, Sprecher des Familienbunds in der Erzdiözese Freiburg. „Durch eine familienblinde Abgabenregelung verschärft das Sozialsystem das Armutsrisiko von Eltern und ihren Kindern.“

Die seit Jahren enorme finanzielle Belastung von Familien zeigen der FDK und der DFV im Horizontalen Vergleich. Ihre Berechnungen gehen vom jährlichen Durchschnittsentgelt in Deutschland aus. Zusätzlich untersucht der Horizontale Vergleich die finanzielle Situation von Familien mit Jahresbruttoeinkommen von 30.000 und 50.000 Euro. „Der Horizontale Vergleich deckt die dramatische Ungerechtigkeit bei Sozialabgaben auf, mit der Familien zu kämpfen haben. Die Sozialversicherung muss endlich sozial werden“, so Hagedorn.

FDK und DFV treten dafür ein, dass Familien in Abhängigkeit der Kinderanzahl bei den Beiträgen zur gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung entlastet werden. Wie beim Einkommensteuerrecht muss ein Kinderfreibetrag – in Höhe des steuerlichen Existenzminimums von Erwachsenen – bei den Sozialversicherungen eingeführt werden. „Der Kinderfreibetrag muss während der aktiven Familienphase greifen und ist auf die Dauer der Unterhaltspflicht für Kinder beschränkt“, sagt Michael Hagedorn. Dies stelle klar, dass der Kinderfreibetrag keine Belohnung für das Kinderhaben ist, sondern die wirtschaftliche Bedeutung der Kindererziehung für das gesamte System der Sozialversicherungen widerspiegelt.

Auf der Website des FDK ist der Horizontale Vergleich 2020 frei verfügbar.

FDK und DFV unterstützen Familien, die gegen familienblinde Sozialversicherungen den Rechtsweg beschritten haben. Hintergründe dazu liefert die gemeinsame Kampagnen-Website: www.elternklagen.de

Pressekontakt:
Familienbund der Katholiken in der Erzdiözese Freiburg
Dr. Lucia Gaschick, Geschäftsführerin
Okenstraße 15, 79108 Freiburg
Tel.: +49 (0)761 5144 203
Weiterführende Informationen: Verbändepositionierung zu den Beratungsergebnissen der Rentenkommission der Bundesregierung